EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Marlishausen

Bau und Streckeneröffnung Am 18. Juni 1894 eröffneten die Königlich Preußische Staatseisenbahnen (K.P.St.E.) die erste 15,85 Kilometer lange Teilstrecke von Arnstadt über Marlishausen nach Stadtilm. Der zweite Streckenabschnitt und damit die 47,85 Kilometer lange Gesamtstrecke nach Saalfeld (Saale) wurde am 2. Dezember 1895 in Betrieb genommen. Der Bahnhof diente dem Versand von landwirtschaftlichen Produkten der umliegenden Orte.

Das Empfangsgebäude Marlishausen

Das traufenständige, zweistöckige Fachwerkgebäude mit leicht auskragendem Ober- und Dachgeschoss ruhte auf einem Sockel aus Ziegelmauerwerk, dessen Außenflächen verschiefert wurden. Nur das Dachgeschoss mit Krüppelwalmdach erhielt eine Holzverschalung aus vertikalen Brettern. Das Gebäude besaß Rechteckfenster mit verzierten Holzrahmen. Im Erdgeschoss gab es einen Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss befand sich die Wohnung des Stationsvorstehers. Das Stationsgebäude war ein variabler Typenbau, der auch in den Bahnhöfen Niederwillingen, Stadtilm (mit fünf Fensterachsen) und Lobenstein Süd errichtet wurde. Ein Fachwerksanbau mit Backsteinausfachung (Wandfüllung zwischen den tragenden Teilen z. B. Fachwerk) am südlichen Gebäudegiebel war für den Güterschuppen vorgesehen, der an Gleis- und Straßenseite über große Schiebetore verfügte. Der Anbau stand auf einer gepflasterten Laderampe, die nach Süden abfiel. An der Ortsseite gab es eine Seitenrampe. Nördlich des Stationsgebäudes war ein Abtritt in Fachwerkbauweise errichtet worden. Auf dem Hausbahnsteig gab es einen eingeschossigen, verschieferten Fachwerkvorbau mit Satteldach für den Fahrdienstleiter. Die umfangreiche Gleisanlage bestand aus Kreuzungs-, Lade- und Rampengleis sowie aus mehreren Abstellgleisen. Für den Güterverkehr war der Bahnhof nur eingeschränkt nutzbar, da er keine größere Kopframpe (OKg) besaß (z. B. Möbelwagen). Er gehörte 1938 zur Rangklasse IV. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Aufgrund des Güterverkehrs wurde später ein Stellwerk im Anbau des Fahrdienstleiters installiert. Das Dach des Güterschuppens wurde bis über den Hausbahnsteig verlängert. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude und sogar das Abtrittgebäude sind weitgehend im Zustand von 1894 erhalten.
Filmbild Marlishausen
Bilder Marlishausen
Luftaufnahme
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