Bau und StreckeneröffnungAm 6. August 1879 eröffnete die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaftdie 27,4 km lange Eisenbahnstrecke von Arnstadt Hbf über Arnstadt Süd nach Ilmenau. Die Gesamtstrecke nach Ritschenhausen ging am 1. August 1884 in Betrieb.
Das Empfangsgebäude Arnstadt Süd
Der mit Personal besetzte Haltepunkt Längwitz (heute Arnstadt Süd) von 1879 verfügte über ein kleines Empfangsgebäude aus Fachwerk. Er hatte einem kleinen, zur Gleisseite hin offenen Warteraum, in dem sich auch der Fahrkartenschalter befand. Vom Gebäude aus wurde die Bahnschranke zur Sicherung der niveaugleichen Kreuzung bedient. Der Haltepunkt liegt ca. 1,5 Kilometer von Arnstadt entfernt und diente hauptsächlich dem Regionalverkehr. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1905 benannte man die Bahnstation in Arnstadt Süd um. 1910 begannen die Dammbauarbeiten, bei dem die Bahnstrecke in Arnstadt höher gelegt und das Straßenniveau abgesenkt wurde. So entstand eine lichte Höhe von drei Metern.•Die Eisenbahnstrecke Neudietendorf–Ritschenhausen entwickelte sich schnell zu einer wichtigen Nord-Süd Verbindung. Sie wurde zwischen 1886 und 1893 bis Grimmenthal zweigleisig ausgebaut.Das zweite Empfangsgebäude1912 wurde ein neues Empfangsgebäude eröffnet. Der dreistöckige Mittelbau am Fuß des Bahndamms hatte einen einstöckigen Anbau für eine Bahnhofsgaststätte. Diese konnte über eine kleine Schalterhalle erreicht werden. Hier gab es auch einen Fahrkarten- und Gepäckschalter, der einen Gepäckaufzug zum Bahnsteig besaß. Das Gebäude war im „Villenstil“ mit zahlreichen Erkern und Mansardengiebeln gebaut worden. Der Zugang zum Bahnsteig erfolgte unter der Brücke über einen Treppenaufgang. Der unbedachte Inselbahnsteig hatte ein kleines Dienstgebäude für einen Eisenbahner, da die Dienststelle immer besetzt war. Ein Treppendach auf dem Bahnsteig schützte den Abgang zur Straße.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude wird nicht mehr für Bahnzwecke genutzt. Wann der Bahnsteig die Bedachung erhielt, ist unbekannt. Das Empfangsgebäude ist weitgehend in seinem Urzustand erhalten geblieben.
Bilder Arnstadt Süd
Bahnhof 1879
Luftaufnahme
Bahnhof 1912
Bahnstation Arnstadt Süd
Arnstadt Süd - Bf - UASDA : 68B2 : SD33-Sep17
Planung und KonzessionDurch Preußische Konzession vom 29. Januar 1866 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1866 Seite 96), Sächsische Konzession vom 23. Februar 1866 (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar Jahrgang 1866 Seite 105) und Schwarzburg-Sondershausen Konzession vom 23. Juli 1866 (Gesetzsammlung für Schwarzburg-Sondershausen Jahrgang 1866 Seite 105) erhielt die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke zwischen Dietendorf nach Arnstadt.Zu Ausführung der Strecke wurden zwischen Sachsen-Coburg-Gotha, Schwarzburg-Sondershausen und der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft der Vertrag vom 7. Juli 1865 geschlossen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1866 Seite 95)Die Sächsische Konzession vom 16. April 1877 (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar Jahrgang 1877 Seite 118), Sachsen-Coburg-Gotha Konzession von 6. Juni 1877 (Sachsen-Coburg-Gotha Gesetzsammlung Jahrgang 1877 Seite 129), Schwarzburg-Sondershausen vom 27. Juni 1877 (Schwarzburg-Sondershausen Gesetzsammlung Jahrgang 1877 Seite 43), Schwarzburg-Rudolstadt Konzession vom 6. Juni 1877 (Schwarzburg-Rudolstadt esetzsammlung Jahrgang 1877 Seite 31) erteilten die Erlaubnis zum Bau und Betrieb einer Strecke von Arnstadt - Plaue -Illmenau der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft.Zur Ausführung der Strecke wurde zwischen Sachsen, Sachsen-Coburg-Gotha, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt und der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft. der Vertrag vom 19. Dezember 1876 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1877 Nr 3 Seite 217) geschlossen.Durch Preußische Gesetz vom 9. März 1880 ( (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1880 Seite 169) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betreib einer Strecke von Plaue (Thür) - Grtäfenroda - Zella-Mehlis nach Suhl und weiter nach Grimmenthal zur Bezierksgrenze nach Ritschenhausen.Der Staatsvertrag zwischen Preußen, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Coburg-Gotha, Schwarzburg-Sondershausen wurde am 8. Februar 1879 geschlossen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1879 Seite 355)Durch landesherrliche Konzession vom 10. September 1885 (Gesetzsammlung für Gotha Jahrgang 1885 Seite 49) erhielt die Hermann Bachstein in Berlin und Bank für Handel und Industrie in Damstadt die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Arnstadt nach Ichtershausen.Nach dem Staatsvertrag haben die Bayerischen Staatseisenbahnen die Strecke auf Kosten des Sachsen-Meiningen Staates gebaut und pachtweise betrieben.Am 11. Mai 1888 erhielten die Preußische Staatsbahnen die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Arnstadt nach Saalfeld. (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1888 Seite 80)