Bau und StreckeneröffnungDie Bauarbeiten an der zunächst eingleisigen Strecke zwischen Wasseralfingen und der bayerischen Grenze nach Nördlingen konnten zusammen mit der von Bayern gebaute zweite 3,75 Kilometer lange Abschnitt am 3. Oktober 1863 mit einer Festfahrt samt Festessen eingeweiht werden.Am 25. Juli 1861 nahmen die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K.W.St.E.) die 74,2 Kilometer lange Teilstrecke zwischen Kannstadt (heute Stuttgart-Bad Cannstadt) über Aalen nach Wasseralfingen in Betrieb. Der Grund, die Bahntrasse zum kleinen Wasseralfingen zu bauen, war das königliche Hüttenwerk im Ort, in dem auch die Eisenbahnschienen und Kleineisen für die K.W.St.E. produziert wurden.
Das Empfangsgebäude Wasseralfingen
Das traufenständige, zweistöckige und symmetrische Stationsgebäude mit Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) sowie Satteldach besaß auf der Ortsseite einen mittigen Risalit mit zwei gereihten (mit einem Rahmen zusammengefassten) Rechteckfenstern über denen eine Bahnhofsuhr eingelassen wurde. Darüber befand sich ein Glockentürmchen. Das Erdgeschoss besaß die typischen hohen Rundbogenfenster und Türen, das Obergeschoss gerahmte Rechteckfenster mit Schlagfenster. Gurtgesimse (an Fassaden, dass zwischen den Geschossen liegt) teilten optisch die Stockwerke. Der Eingang an der Ortsseite war einem Portal nachempfunden. Dafür erhielten die drei Eingangstüren vier Lisenen (Mauerstreifen)bis zum Gurtgesims. Die Reisenden betraten über vier Treppenstufen das Vestibül (repräsentative Eingangshalle). Von dort konnten sie zu den zwei Wartesälen im linken Gebäudeteil gelangen. Im rechten Teil gab es einen Fahrkartenschalter sowie ein Dienstraum der Post. Ein mittiger Flur diente zum Durchgang zum Hausbahnsteig. Dort führte auch eine Treppe zum Obergeschoss. Zwei Diensträume vervollständigten die Räumlichkeiten im Erdgeschoss. Im Obergeschoss lag die Wohnung des Stationsvorstehers.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1866 wurde das zweite Streckengleis zwischen Aalen, Wasseralfingen und Goldshöfe verlegt. •Zwischen 1970 und dem 28. Mai 1972 wurde die elektrische Oberleitung der Remstalbahn installiert.•2012 wurde das Stationsgebäude von der Deutsche Bahn AG (DBAG) verkauft.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude wurde denkmalgerecht saniert. Dabei wurden die Fenster und Türen auf allen Stockwerken erneuert. Das Gebäude ist bis auf den geänderten Giebelrisalit in seinem Urzustand erhalten.
Bilder Wasseralfingen
Bahnhof 1861
Luftaufnahme
königliches Hüttenwerk
Wasseralfingen - Hp - TWAA : 95C3 : SD43-Aug19
Planung und KonzessionDurch Württembergisches Gesetz vom 17. November 1858 (Württembergisches Regierungsblatt Jahrgang 1858 Nr 19 Seite 251) erhielt Württemberg die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Stuttgart-Bad Cannstadt - Waiblingen - Schorndorf - Gemünd (Schwäbisch) Hbf - Unterböbingen - Aalen - Wasseralfingen.