Bau und StreckeneröffnungDer Bahnhof wurde als Trennungsbahnhof geplant und in einer unbebauten Gegend, in der es nur ein entlegenes Gehöft Goldshöfe gab, gebaut. Hier trennten sich die „Remsbahn“, die zwischen Stuttgart und dem bayerische Nördlingen verlief, und die „Obere Jagstbahn“ nach Crailsheim. Die Baumaßnahmen unter der Aufsicht des Baurats Morlok begannen 1858. Der Bahnhof ging mit Eröffnung der „Remsbahn“ am 3. Oktober 1863 in Betrieb. Die „Obere Jagstbahn“ wurde am 15. November 1866 eröffnet.
Das Empfangsgebäude Goldshöfe
Das zweistöckige Verwaltungsgebäude mit Anbau für eine Restauration auf T-förmigen Grundriss in Keillage befand sich zwischen den Streckengleisen. Der Querbau hatte ein zusätzliches Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss). Gurtgesimse (an Fassaden, dass zwischen den Geschossen liegt) trennten optisch die Stockwerke. Das Gebäude besaß im Erdgeschoss die für Württemberg typischen hohen Rundbogenfenster und Türen. Im Obergeschoss waren Rechteckfenster mit Fensterläden verbaut worden. Beide Gebäudeteile wurden aus Sandsteinquadern mit Satteldächern errichtet.Im Erdgeschoss befanden sich Wartesäle, die Restauration, Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss gab es Dienstwohnungen. Ein einstöckiger Abort- und Geräteschuppen entstand westlich des Stationsgebäudes und etwas weiter nördlich lag ein hölzerner Güterschuppen mit Seitenrampen und Ladestraße.Die Bahnsteige waren befestigt, konnten aber nur über die Gleise erreicht werden. Die bescheidene Gleisanlage verfügte 1863 über ein Streckengleis mit Überhol- und Ladegleis. Dies änderte sich bis zur Eröffnung der oberen Jagstbahn 1866. Die Gleisanlage wurde auf jeder Seite um ein Kreuzungs- und Abstellgleis erweitert. Auf der Nordseite des Stationsgebäudes entstand ein zusätzliches Verbindungsgleis für beide Strecken. Zwei Mittelbahnsteige wurden angelegt.Der Bahnhof gehörte 1938 zur RangklasseIII.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Zwischen 1936 und 1938 erhielt der Bahnhof zwei Stellwerksgebäude und ein Befehlsstellwerk im Erdgeschoss des Stationsgebäudes.•In den 1950er-Jahren wurde ein Gleisanschluss zu einem Landmaschinenhandel und ein weiterer zum Asphaltmischwerk verlegt.•1955 ersetzte die Deutsche Bundesbahn (DB) das Befehlsstellwerk im Stationsgebäude durch ein elektronisches.•1972 wurde die Ostseite des Bahnhofs mit einer elektrischen Oberleitung (Stuttgart - München) versehen.•1985 erfolgte die Elektrifizierung der „Obere Jagstbahn“.•Mitte 2021 begannen die Umbaumaßnahmen für eine Erneuerung der Signaltechnik, wobei die alten Schrankenanlagen durch Brückenbauwerke und die alten Signale durch moderne Technik ersetzt wird.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDie Bahnhochbauten stammen bis auf das nördliche Stellwerk alle aus dem Jahr 1863 und sind noch erhalten. Eine besondere Beachtung gilt den Schnitzereien des Aborthäuschens und der Holzkonstruktion des Güterschuppens.Das Empfangsgebäude wurde schon vor mehreren Jahren verkauft.
Bilder Goldshöfe
Luftaufnahme
Goldshöfe - Bf - TGLA : 95C3 : SD43-Aug19
Planung und KonzessionDurch Württembergisches Gesetz vom 17. November 1858 (Württembergisches Regierungsblatt Jahrgang 1858 Nr 19 Seite 251) erhielt Württemberg die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Wasseralfingen - Goldshöfe - Bezierksgrenze (bayerische Landesgrenze bei Pflaumloch.Durch Württembergisches Gesetz vom 17. November 1858 (Württembergisches Regierungsblatt Jahrgang 1858 Nr 19 Seite 249) erhielten die Württembergischen Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Goldshöfe - Crailsheim.