Bau und Streckeneröffnung1915 eröffnete die schmalspurige Kleinbahn mit 900 Millimeter Spurweite der Firma „Phillip Holzmann“ zwischen Rinkerode und Ascheberg. Die „Davertbahn“ wurde zunächst für den Güterverkehr und ab dem 1. Mai 1917 für den Personenverkehr eröffnet, da Ascheberg (Westf) zu diesem Zeitpunkt noch keinen Bahnanschluss hatte.Die Bauarbeiten an der Strecke Münster - Lünen-Preußen begannen in Ascheberg 1913.Am 18. Oktober 1928 nahm die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) ihre 42,62 Kilometer lange Strecke zwischen Münster (Westf) und Lünen feierlich in Betrieb. Sie gehörte zu den letzten größeren Strecken, die nach dem Ersten Weltkrieg im Westen des Deutschen Reiches entstanden. Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Umstände in dieser Zeit, baute die DRG die Strecke zunächst eingleisig als Nebenbahn aus, deren Gleistrasse frei von ebenerdigen Kreuzungen war. Alle sechs Zwischenbahnhöfe erhielten Kreuzungsgleise, ein Stationsgebäude, zwei Bahnsteige und eine Ladestraße.
Das Empfangsgebäude Ascheberg (Westfalen)
Der einstöckige Typenbau (wie Davensberg und Münster-Amelsbüren) aus Klinker auf L-förmigen Grundriss besaß ein Walmdach mit Flachdachgauben und einem Uhrentürmchen. Ein Windfang mit zwei Türen und seitlichen Fenstern, ebenfalls mit Flachdach, entstand am Gebäudeeingang an der Ortsseite. Ein Fachwerkgüterschuppen mit Backsteinausfachung im Süden war durch einen einstöckigen, flachen Zwischenbau mit dem Hauptgebäude verbunden. Der Güterschuppen verfügte über Kopf- und Seitenrampen. Das Bauwerk besaß rechteckige Sprossenfenster.Im Erdgeschoss gab es eine Schalterhalle mit Fahrkarten- und Expressgutschalter, eine Gepäckausgabe sowie Zugänge zum Wartesaal. Ein Treppenhaus zum Dachgeschoss sowie weitere Diensträume ergänzten die Räumlichkeiten.Im Bahnhof waren zwei Stellwerksgebäude in den Bahnhofsköpfen errichtet worden.Der Bahnhof gehörte 1938 zur RangklasseIV.Weitere Ausbauten oder Änderungen•1967 installierte die DB eine elektrische Oberleitung auf der Strecke.•Am 1. Oktober 1975 stellte die Deutsche Bundesbahn (DB) die Abfertigung von Gepäck- und Expressgut ein.•Am 25. April 1982 ersetzte die DB die beiden Stellwerke durch ein neues Stellwerksgebäude mit modernem Stellwerk.•Die Fahrkartenausgabe wurde am 23. Mai 1982 geschlossen und durch eine freie Agentur betrieben.•Ab dem 1. Mai 1996 wurde der Güterverkehr eingestellt.•Zum 31. Dezember 2002 schloss die freie Agentur.•Das Stationsgebäude und der Güterschuppen wurden um 2005 verkauft.•2018 kam es zu Problemen mit den alten Bahndämmen, da sich bei Ascheberg und Werne Setzrisse gebildet hatten. Dadurch bedingt wurde im Schadensbereich die maximale Geschwindigkeit auf 70 km/h gesetzt.•Am 6. Januar 2020 musste die Strecke für mehrere Monate gesperrt werden, da zum Teil die Dammkronen abgetragen werden mussten. Erst im Oktober 2020 war wieder ein eingleisiger Betrieb möglich. Die Maßnahme kostete rund 30 Millionen Euro.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude von 1928 wurde vom neuen Eigentümer saniert. Dabei musste der Uhrenturm verändert werden. Das Gebäude sowie das Umfeld sind in einem sehr gepflegten Zustand.
Planung und KonzessionDurch Preußisches Gesetz vom 28. Mai 1913 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1913 Nr 26 Seite 277) und Erlaß des Preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten vom 10. Mai 1913 - I1.8855 - erhielten die Preußischen Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke (Preußen) Abzw bei km 2,63 - Lünen Hbf - Bezirksgrenze - Blockstelle Geist Gn-Münster (Westf).