EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Amorbach

Bau und Streckeneröffnung Zwar gab es einen Vertrag zwischen Baden und Bayern eine Strecke von Miltenberg nach Seckach zu bauen, jedoch gab es beiderseitig einiges an Misstrauen, dass zur Verschiebung der Baumaßnahmen führte. Am 15. April 1880 eröffnete die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) die 8,83 Kilometer lange Teilstrecke von Miltenberg nach Amorbach. Der 4,05 Kilometer lange Weiterbau zur Bezirksgrenze Schneeburg bei Amorbach sowie auf badischer Seite die 10,76 Kilometer lange Verbindung Walldürn - Bezirksgrenze (Amorbach) wurden erst am 20. September 1899 fertiggestellt. Am 1. Dezember 1887 eröffneten die Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (BadStB) die 19,31 Kilometer lange Teilstrecke zwischen Seckach und Walldürn. Die 42,5 Kilometer lange eingleisige „Madonnenlandbahn“ zwischen Seckach und Miltenberg ging am 20. September 1899 in Betrieb.

Das Empfangsgebäude Amorbach

Der symmetrische, traufenständige und zweistöckige spätklassizistische Typenbau hatte einen Zwerchhausrisalit (quer zum Dachfirst hochgeführter Dachaufbau) mit flachem Satteldach und Bahnhofsuhr im Giebel. In ihm führte ein Treppenaufgang zum Dachgeschoss. Das Gebäude war aus roten Buntsandsteinen errichtet worden. Das Gebäude war durch ein flaches Walmdach gedeckt. Alle Fenster und Türen besaßen Werksteinrahmen. An der Gleisseite hatte das Erdgeschoss drei Türen mit darüberliegender Beschriftung: Ausgang Warteraum, Gepäck und Aufsichtsbeamter. Im Obergeschoss waren Wohnungen für die Bahnbediensteten entstanden. Südlich des Stationsgebäudes war ein hölzerner Güterschuppen mit Kopf- und Seitenrampen errichtet worden. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Wahrscheinlich nach 1900 entstand schräg gegenüber dem Güterschuppen das “Lagerhaus Amorbach“ von P. Paul Emmerich. Im Februar 1938 erhielt der Bahnhof einen Stellwerkanbau auf dem Hausbahnsteig. Ab 1945 gab es ein Holzverladegleis mit Rampe sowie einen Gleisanschluss zum Faserplattenwerk OWA. Ab dem 1. Januar 2006 übernahm die Westfrankenbahn die Infrastruktur und den Personenverkehr. Am 27. Juli 2007 wurde das Stellwerk stillgelegt. 2010 sanierte die Westfrankenbahn das Bahnhofsgebäude mit authentischer Einrichtung. Im Oktober gründete sich der Eisenbahnverein Eisenbahnfreunde Westfrankenbahn e. V. 2019 baute die Westfrankenbahn einen Mittelbahnsteig. Der Hausbahnsteig wurde geschlossen. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wird heute als Gaststätte und im Obergeschoss als Eisenbahnmuseum genutzt. Es steht unter Denkmalschutz.
Filmbild Amorbach
Bahnhof um 1880
Luftaufnahme
Bilder Amorbach
Bahnhof um 1880 Planung und Konzession
Die Eisenbahn “kam” am 15. April 1880 nach Amorbach. Also 45 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Amorbach hatte zu diesem Zeitpunkt 3.000 Einwohner (Ende 2021 waren es 3.962 Einwohner).
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