Bau und StreckeneröffnungDie Eisenbahnstrecke von Köln nach Minden bezeichnet man auch als Stammstrecke der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME).
Das Empfangsgebäude Ahlen
Für die CME war es ungewöhnlich, dass eine Station direkt bei Eröffnung ein endgültiges Empfangsgebäude erhielt. Überwiegend wurden die Stationsgebäude von der CME mit provisorischen „Stationshäusern“ versehen, die zum Teil erst Jahre später ein endgültiges Empfangsgebäude erhielten. Der Bahnhof Ahlen bekam sein Bahnhofsgebäude bereits im Jahr 1848. Der Bahnhof war ebenerdig angelegt, was mit zunehmendem Straßenverkehr zu einem Problem wurde.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder ÄnderungenDer zunehmende Güter- und Personenverkehr machte einen Ausbau des am Osttor gelegenen Güterbahnhofs notwendig, da sich dort inzwischen viele Industriebetriebe angesiedelt hatten. Im Zuge der viergleisigen Baumaßnahmen auf der Strecke zwischen 1913 und 1916 wurden die Bahnanlagen komplett erneuert und die Gleise auf einem hochgelegten Plateau verlegt. Das entschärfte die Verkehrssituation um den Bahnhof enorm.Das zweite EmpfangsgebäudeDer neue Bahnhof und ein neues Stationsgebäude wurden im März 1916 in Betrieb genommen. Das Gebäude von 1848 riss man nach der Eröffnung ab.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDer Uhrenturm mit Aussichtsplattform auf dem Dach existiert nicht mehr. Die Frontpartie des giebelständigen linken Vorbaus wurde durch eine Tür ergänzt. Die Fenster des Obergeschosses sind verblendet worden. Sie wurden modernisiert und haben keine Sprossen mehr. Davon abgesehen ist das Empfangsgebäude von 1916 in seinem Erscheinungsbild fast authentisch geblieben.
Bilder Ahlen
Bahnhof 1848
Bahnhof 1916
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 15. Oktober 1847 nach Ahlen. Also 12 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Ahlen hatte zu diesem Zeitpunkt 3.000 Einwohner (Ende 2017 waren es 52.530 Einwohner).
Bahnstation Ahlen (Westf)
Ahlen (Westf) - Bf - EAHLA : 40B4 : SD35-Apr18
Planung und Konzession1843 wurde in Köln die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) gegründet. Das Ziel war der Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke zwischen dem Rheinland, das ab 1915 zu Preußen gehörte und den norddeutschen Seehäfen sowie der preußischen Landeshauptstadt Berlin. Das Königreich Preußen zeichnete 1/7 der Aktienanteile der CME. Ursprünglich gab es Pläne, die Strecke über Wuppertal verlaufen zu lassen. Dies wurde jedoch wegen der zu hoher Kosten für Kunstbauten verworfen. Ein Gutachten des Bankiers David Hansemann setzte sich jedoch durch. Die Trasse sollte über Düsseldorf und das Ruhrgebiet führen.Durch Preußische Konzession vom 18. Dezember 1843 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1844 Nr. 3 Seite 21) erhielt die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft das Recht zum Bau und Betrieb einer Strecke von Deutz zur Landesgrenze bei Minden.Zum länderübergreifenden Verkehr wurde ein Staatsvertrag zwischen Preußenund Hannover vom 4. Dezember 1845 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1846 Nr. 6 Seite 83) unterzeichnet.Da man um 1850 noch keine Erfahrung mit dem Brückenbau von Spannweiten über 100 Metern besaß, konnten die Eisenbahnzüge die ersten Jahre nur von Deutz nach Minden fahren.