Bau und StreckeneröffnungDer erste Zug erreichte am 1. April 1874 zur Eröffnung der 8,41 Kilometer langen Teilstrecke der Nebenbahn zwischen Finnentrop und Attendorn den Bahnhof. Am 1. November 1875 ging der 43,6 Kilometer lange Abschnitt nach Olpe und damit die Gesamtstrecke in Betrieb. Die Strecke wurde von der Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (BME) gebaut.
Das Empfangsgebäude Attendorn
Das mehrgliedrige Bauwerk in Seitenlage von 1874 hatte einen ländlichen Charakter. Es bestand aus einem giebelständigen Mittelbau aus Fachwerk mit zwei Stockwerken samt Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss). Beidseitig erhielt der Mittelbau einstöckige Fachwerkanbauten. Das Gebäude besaß Rechteckfenster und Türen sowie Satteldächer. Die Fassaden waren verschindelt.Im Erdgeschoss gab es einen Fahrkarten- und einen Gepäckschalter, Warteräume (in Anbau) sowie weitere Diensträume. Ein Treppenhaus führte zu den Obergeschossen, wo sich die Wohnungen der Bahnbediensteten befanden.Der Hausbahnsteig war entsprechend der Bahntrasse in einem leichten Bogen entstanden.Der Bahnhof gehörte 1938 zur RangklasseII.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am1. Dezember 1880 wurde die 9,42 Kilometer lange Strecke über Gerlingen nach Rothemühle verlängert.•Am 1. November 1907 wurde die Bahntrasse entlang der Bigge bis Wildenberg-Bahnhof und weiter nach Freudenberg (Westf) verlängert. Wahrscheinlich wurden zu diesem Zeitpunkt die beiden Anbauten erweitert und die Gleisanlage erweitert. Der Hausbahnsteig erhielt eine Überdachung. Ein Außenbahnsteig entstand.•1956 wurde mit der Planung der „Bigge Talsperre“ und 1958 mit dem Bau begonnen. Dadurch bedingt war eine "Neubaustrecke" notwendig, da die alte Strecke mehrere Meter unter Wasser stehen würde. Auf dem Hausbahnsteig entstand ein Anbau für ein Stellwerk für den Fahrdienstleiter.•Rechtzeitig zum Staubeginn 1965 wurde die Bahnstrecke in Betrieb genommen. Im Osten des Bahngebäudes entstand eine zweistöckige Bahnhofsgaststätte mit kleinem Anbau.•Am 29. Mai 1983 stellte die Deutsche Bundesbahn (DB) den Personenverkehr zwischen Olpe und Freudenberg ein. Der Güterverkehr folgte am 22. Mai 1993.•Der Streckenabschnitt Freudenberg - Rothemühle wurde 1987 der Streckenteil Rothemühle - Olpe 2000 stillgelegt und 2005 zurückgebaut.•Am 7. Juni 2002 wurde die Schalterhalle des Empfangsgebäudes geschlossen und das Stellwerk von 1956 stillgelegt. Ein modernes Stellwerk wurde installiert.•2005 kaufte die Stadt Attendorn das Bahnhofsgebäude, um es als Bürgerhaus zu nutzen.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist im Zustand von 1907 weitgehend erhalten.
Die Eisenbahn “kam” am 1. April 1874 nach Attendorn. Also 39 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Attendorn hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 5.000 Einwohner (Ende 2023 waren es 24.452 Einwohner).
Bilder Attendorn
Bahnhof um 1920
Luftaufnahme
Bahnstation Attendorn
Attendorn - Bf - EATA : 64B1 : KS33-Aug03
Planung und KonzessionDurch Preußisches Konzession vom 14. Februar 1870 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1870 Nr 8 Seite 108) erhielt die Bergisch-Märkisch Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Finnentrop - Attendorn, einer Strecke Attendorn - Olpe sowie einer Strecke Olpe - Rothenmühle. Unter gleicher Konzession entstand die Verlängerung Rothemühle - Freudenberg (Kr Siegen)