Bau und StreckeneröffnungDie Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn-Gesellschaft (MHG) eröffnete das 28,39 Kilometer lange Teilstück der Bahnstrecke Halle - Aschersleben zwischen Könnern und Aschersleben am 15. Oktober 1871. Im selben Jahr erhielt auch Sandersleben seinen ersten Bahnhof. (Siehe Sandersleben von 1871)Am 15. Mai 1879 eröffnete die Preußische Staatseisenbahn das erste 178,53 km lange Teilstück der sogenannten Kanonenbahn von Berlin-Grunewald nach Sandersleben. Damit wurde der Bahnhof zu einem Eisenbahnknoten. Da die MHG nicht bereit war, ihr Empfangsgebäude mit der Preußischen Staatseisenbahn zu teilen. Mit dem Bau der Berlin-Blankenheimer Eisenbahn (Eigentum der Preußischen Staatsbahn) entstand ein eigenes Stationsgebäude in Insellage, das über einen Fußgängertunnel mit dem Ort verbunden war. Auch dieses Gebäude ist westlich der Strecke noch heute erhalten.
Das Empfangsgebäude Sandersleben
Das Stationsgebäude von 1879 in Insellage aus gelbem Backstein errichtet, war ein mehrgliedriges, einstöckiges Gebäude, deren mittlerer Seitenflügel durch jeweils einen traufenständigen Anbau verbunden wurde. Ein weiterer einstöckiger, kurzer Anbau befand sich im Norden, ein vierachsiger Flügelbau schloss im Süden das Bauwerk ab. Das Gebäude besaß Satteldächer. Die Firste der Segmentbogenfenster wurden durch dunkelrote Backsteinziegel hervorgehoben. Im Gebäude gab es Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Die Bahnsteige am vierachsigen Flügelbau besaßen eine Überdachung, da in ihm die Wartesäle für die unterschiedlichen Wagenklassen untergebracht waren.Weitere Bahnhochbauten waren ein zweistöckiges Wohnhaus für die Bahnbediensteten, ein Abort sowie ein Güterschuppen.An der Ortsseite befanden sich zwei Ladegleise mit einem Überladekran.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1879 wurde die MHG von Preußen aufgekauft und das Empfangsgebäude von der (MHE) durch die Königlich Preußische Staatseisenbahnen (K. P. St. E.) 1871 stillgelegt. Sandersleben wurde zum Kreuzungsbahnhof.•Nach 1900 erhielt der Bahnhof vier Stellwerksgebäude (Smf, Sn, Sno, Ss), die im Jahr 2000 von der Deutsche Bahn AG (DBAG) durch ein modernes Stellwerk ersetzt wurden. Die Stellwerksgebäude ließ die DBAG danach abreißen.•Nach 1945 erhielt der Bahnhof einen Kleinlokschuppen und einen kleinen Anbau im Süden für die Aufsicht.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude wurde geschlossen. Nur der Zugang zum Personentunnel ist geblieben. Hier befindet sich im Kellergeschoss eine Toilettenanlage. Die Überdachung der Bahnsteige wurde erneuert.
Bilder Sandersleben
Bahnhof um 1925
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 15. Oktober 1871 nach Sandersleben. Also 36 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Sandersleben hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner (Ende 2022 waren es 6.339 Einwohner). Sandersleben ist heute ein Stadtteil von Arnstein.
Planung und KonzessionDurch Preußisches Konzession vom 13. April 1864 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1864 Nr 13 Seite 173), Hannöverische Konzession vom 15. Dezember 1867 Nr 3 Seite 33 und Anhaltische Konzession vom 28. Juli 1864 (Anhaltische Konzession vom 28. Juli1864 (Anhalt Gesetzsammlung Jahrgang 1864 Nr 89 Seite 553) erhielt die Megdeburg-Halberstädter Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Bernburg - Blockstelle Waldau - Güsten - Aschersleben - Frose - Hedersleben - Wedderstedt -Bezirksgrenze - Wegeleben.Zur Durchführung der Strecken durch Hannöverisches und Anhalt Gebiet wurde der Staatsvertrag zwischen Preußen, Hannover una Anhalt vom 30. Januar 1864 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1864 Nr 13 Seite 173) abgeschlossen. Die Bahnlinie ging gemäß Gesetz vom 20. September 1879 in den Besitz von Preußen über Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1879 Nr 46 Seite 635) .Durch Preußisches Gesetz vom 11. Juni 1873 Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1873 Nr 22 Seite 305) erhielten die Peußischen Staats-Eisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Grunewald - Wannsee - Beelitz Heilstätten-Belzig - Bezirksgrenze _ Wiesenburg (Mark) Güterglück - Calbe (Saale) West - Güsten - Sandersleben (Anh) - und Hettstedt - Mansfeld - Bezirksgrenze - Blankenheim (Kr Sangershausen) Trennungsbahnhof.