Bau und Streckeneröffnung1862 begannen die Vermessungsarbeiten für den Bau der Eisenbahnstrecke von Dietendorf nach Arnstadt. Im August 1865 legten die Landvermesser die Stationen fest und steckten sie ab. Jetzt konnten die Bauarbeiten beginnen. Anfang 1867 waren die Gleise verlegt. Am 16. Mai 1867 eröffnete die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft (TEG) die 9,94 Kilometer lange Eisenbahnstrecke von Dietendorf (heute Neudietendorf) nach Arnstadt. Auf der 75 Kilometer langen Gesamtstrecke nach Ritschenhausen begann der Bahnbetrieb am 1. August 1884.Der Bahnhof verfügte über einen Lokomotivbahnhof mit zweiständigen Lokschuppen und Werkstatt, die sich in der Nähe des heutigen Empfangsgebäudes befanden. Das Stationsgebäude war ein einfacher Backsteinbau. 1879 errichtete die TEG ein Bahnbetriebswerk.
Das Empfangsgebäude Arnstadt
Das repräsentative Empfangsgebäude im Stil des Historismus entstand zwischen 1898 und 1901. Es war ein zweigeschossiger Massivbau mit einer Klinkerfassade, die durch ihre gelben Klinkerbänder gut zur Wirkung kam. Auf dem Dach der Gebäudemitte befand sich ein Uhrenturm. Ungewöhnlich ist der kleine Balkon auf der Straßenseite des Gebäudes, der auf zwei Sandsteinkonsolen ruht. Die Bahnsteige und der Personentunnel entstanden im gleichen Zeitraum. Neben dem Stationsgebäude befand sich ein Wasserturm, dessen konischer Unterbau in ähnlicher Weise wie das Stationsgebäude errichte wurde. Gegenüber dem Stationsgebäude in Richtung Bahnbetriebswerk befindet sich eine große Güterhalle mit sechs Toren zur Schienenseite.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 6. August 1879 wurde die 27,41 Kilometer lange Bahnstrecke von Arnstadt über Plaue nach Ilmenau eröffnet.•Am 13. Dezember 1885 eröffnete die 5,10 Kilometer lange Strecke nach Ichtershausen, deren Gleise 1955 zurückgebaut wurden.•Die Eisenbahnstrecke Neudietendorf – Ritschenhausen entwickelte sich schnell zu einer wichtigen Nord-Süd Verbindung. Sie wurde zwischen 1886 und 1893 bis Grimmenthal zweigleisig ausgebaut.•Am 18. Juni 1894 ging die insgesamt 47,8 Kilometer lange Bahnstrecke von Arnstadt nach Stadtilm und am 2. Dezember 1895 von Stadtilm nach Saafeld in Betrieb.•1987 renovierte die Reichsbahn das Empfangsgebäude, einige Nebengebäude und die Bahnhofsgaststätte.Was hat sich verändert, was ist gebliebenIn Richtung Wasserturm sind zwei Anbauten des Stationsgebäudes verputzt worden und entsprechen nicht dem Gesamtbild. Das Empfangsgebäude wurde saniert und ist in seinem Urzustand erhalten geblieben. Der Uhrenturm wurde abgebaut.Der Wasserturm steht unter Denkmalschutz.
Bahnhof 1902
Luftaufnahme
Bilder Arnstadt Hbf
Hauptbahnhof Arnstadt
Arnstadt Hbf - Bf - UAA : 68B2 : SD33-Sep17
Planung und KonzessionDurch Preußische Konzession vom 29. Januar 1866 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1866 Seite 96), Sächsische Konzession vom 23. Februar 1866 (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar Jahrgang 1866 Seite 105) und Schwarzburg-Sondershausen Konzession vom 23. Juli 1866 (Gesetzsammlung für Schwarzburg-Sondershausen Jahrgang 1866 Seite 105) erhielt die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke zwischen Dietendorf nach Arnstadt.Zu Ausführung der Strecke wurden zwischen Sachsen-Coburg-Gotha, Schwarzburg-Sondershausen und der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft der Vertrag vom 7. Juli 1865 geschlossen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1866 Seite 95)Die Sächsische Konzession vom 16. April 1877 (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar Jahrgang 1877 Seite 118), Sachsen-Coburg-Gotha Konzession von 6. Juni 1877 (Sachsen-Coburg-Gotha Gesetzsammlung Jahrgang 1877 Seite 129), Schwarzburg-Sondershausen vom 27. Juni 1877 (Schwarzburg-Sondershausen Gesetzsammlung Jahrgang 1877 Seite 43), Schwarzburg-Rudolstadt Konzession vom 6. Juni 1877 (Schwarzburg-Rudolstadt esetzsammlung Jahrgang 1877 Seite 31) erteilten die Erlaubnis zum Bau und Betrieb einer Strecke von Arnstadt - Plaue -Illmenau der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft.Zur Ausführung der Strecke wurde zwischen Sachsen, Sachsen-Coburg-Gotha, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt und der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft. der Vertrag vom 19. Dezember 1876 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1877 Nr 3 Seite 217) geschlossen.Durch Preußische Gesetz vom 9. März 1880 ( (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1880 Seite 169) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betreib einer Strecke von Plaue (Thür) - Grtäfenroda - Zella-Mehlis nach Suhl und weiter nach Grimmenthal zur Bezierksgrenze nach Ritschenhausen.Der Staatsvertrag zwischen Preußen, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Coburg-Gotha, Schwarzburg-Sondershausen wurde am 8. Februar 1879 geschlossen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1879 Seite 355)Durch landesherrliche Konzession vom 10. September 1885 (Gesetzsammlung für Gotha Jahrgang 1885 Seite 49) erhielt die Hermann Bachstein in Berlin und Bank für Handel und Industrie in Damstadt die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Arnstadt nach Ichtershausen.Nach dem Staatsvertrag haben die Bayerischen Staatseisenbahnen die Strecke auf Kosten des Sachsen-Meiningen Staates gebaut und pachtweise betrieben.Am 11. Mai 1888 erhielten die Preußische Staatsbahnen die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Arnstadt nach Saalfeld. (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1888 Seite 80)