Bau und StreckeneröffnungDie Siedlung Augustfehn wurde im Dezember 1850 zu Ehren des Großherzogs Paul Friedrich August gegründet. Die „Oldenburgische Eisenhüttengesellschaft“ begann 1856 mit den Bauarbeiten einer Eisenhütte. Sie sollte den vorhandenen Raseneisenstein in Augustfehn verhütten. Die Produktion startete 1857.Die 55,01 km lange Ost-West Bahn von Oldenburg (Oldb.) nach Leer (Ostfriesland) wurde von Baurat Ernst Bueresch zweigleisig geplant. Im Januar 1868 begannen auf preußischer Seite die Bauarbeiten in Detern (Ostfriesland). Im November 1868 erreichte die Eisenbahnstrecke Apermarsch und im Dezember 1868 Apen. Die feierliche Einweihung der Strecke im Beisein des Großherzogs Nikolaus Friedrich Peter mit seiner Gemahlin Elisabeth fand am 28. Mai 1869 mit einem Sonderzug statt.
Das Empfangsgebäude Augustfehn
Durch die vorhandene Eisenhütte in Augustfehn war klar, dass hier ein Bahnhof gebaut werden musste. Im Herbst 1868 begannen die Bauarbeiten an der Strecke. Zunächst transportierten Pferdefuhrwerke Eichenschwellen zum Ort. 1869 wurde das Empfangsgebäude im „oldenburgischen Einheitsstil“ eröffnet. Das Gebäude hatte einen Güterschuppenanbau mit Rampe. Gegenüber dem Stationsgebäude befand sich ein Freiladegleis. Im Bahnhof gab es einen Torfbunker für die Versorgung der Lokomotiven mit Brennmaterial. Der Bahnhof hatte eine eigene Bahnmeisterei. Über den nahen Augustfehnkanal baute man eine hölzerne Brücke. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Mit dem Anschluss an die Eisenbahn 1869 konnte das latente Transportproblem gelöst werden. Die Eisenhütte verfügte über umfangreiche Gleisanlagen im Bahnhof. Auch der Transport des örtlichen Torfes konnte gesteigert werden.•1883 gründeten August Schultze und Johannes Fimmen am Augustfehn-Kanal ein Tiegelstahlwerk.•1889 wurde das Unternehmen in die Stahlwerk Augustfehn AG umgewandelt. 1907 ersetzte man die Holzbrücke über dem Augustfehn-Kanal durch eine Stahlbrücke.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDie Gleisanlagen des Bahnhofs wurden in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg modernisiert. 1994 wurde das Empfangsgebäude saniert und beherbergt heute eine Gaststätte. Der Bahnhof verfügt noch über zwei Gleise. Das Freiladegleis wurde zurückgebaut.
Die Eisenbahn “kam” am 28. Mai 1869 nach Apen. Also 34 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Apen hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner (Ende 2016 waren es 11.447 Einwohner). Augustfehn ist ein Stadtteil von Apen.
Bahnstation Augustfehn
Augustfehn - Bf - HAUGA : 19A3 : SD19-Aug15
Planung und KonzessionDer Bau einer Eisenbahnverbindung von Zwischenahn nach Leer (Ostfriesland) lehnte die königliche hannoverische Regierung ab. Erst durch die Annexion des Königreiches Hannover durch Preußen wurde der Bau der Ost-West Bahn möglich. Nachdem Preußen und Oldenburg einen Vertrag über den Bau der Strecke durch Ostfriesland am 17. Januar 1867 unterzeichnet hatten, ging die Konzession am 5. März 1869 zum Bau und Betrieb der Strecke an die Oldenburgische Staatseisenbahnen (G.O.E) (Oldenburgisches Gesetzblatt Jahrgang 1867 XX Band 6. Stück Seite 16).