Bau und Streckeneröffnung Die Bauarbeiten an der eingleisigen 64 Kilometer langen Strecke zwischen Münster (Westf) und Enschede wurden nach Übernahme der Münster-Enscheder Eisenbahn- Gesellschaft (MEE) wegen Zahlungsunfähigkeit durch die dem preußischen Staat gehörende Königlich- Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft (KWE) fortgesetzt. Das letzte Teilstück auf niederländischem Staatsgebiet wurde in Kooperation mit der Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn- Gesellschaft (DGEE) fertiggestellt und gemeinschaftlich betrieben. Die Strecke Münster - Gronau wurde am 15. September 1875 eröffnet.

Das Empfangsgebäude Altenberge

Der traufenständige, zweistöckige Putzbau mit Giebelrisalit und Satteldach an der Ortseite (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt), besaß ein Gurtgesims (an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt). Im Erdgeschoss gab es Wartesäle sowie Fahrkarten- und Gepäckschalter, im Obergeschoss lag die Wohnung des Stationsvorstehers. Alle Stockwerke besaßen Segmentbogenfenster. Ein separater Güterschuppen entstand neben dem Stationsgebäude. Die Gleisanlage bestand aus einem Kreuzungs- und einem Ladegleis zum Güterschuppen. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Ausbauten oder Änderungen • 1907 baute die Preußische Staatsbahn (P. St. B) ein Stellwerksgebäude mit mechanischem Stellwerk. • 1936 wurde von der Deutsche Reichsbahn (DR) ein Wärterstellwerk [An] in Betrieb genommen. • 1958 ersetzte die Deutsche Bundesbahn (DB) das alte Stellwerk durch ein neues Fahrdienstleiterstellwerk. • Um 1960 erhielt das Stationsgebäude einen einstöckigen Anbau aus Steinriemchen mit einem Flachdach, dass bis über der Eingangstür verlief. • 1970 wurde der Stückgutverkehr eingestellt. • Am 27. September 1975 stellte die DB die Abfertigung von Gepäck- und Expressgut ein. • Es folgte am 27. Mai 1993 der Güterverkehr. • Am 10. November 2008 nahm die Deutsche Bahn AG (DBAG) die beiden mechanischen Stellwerke [Af] [An] aus dem Betrieb und ersetzte sie durch ein modernes Stellwerk. Das zweite Kreuzungsgleis samt der Gütergleise wurde zurückgebaut und die Bahnsteige erneuert. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude samt Güterschuppen wurden von einem Investor gekauft, der das alte Stationsgebäude vorbildlich sanierte und es um ein modernes Gebäude erweiterte. Der Anbau am Eingang wurde entfernt. Das Erdgeschoss erhielt wieder seine Segmentbogenfenster. So entstand ein modernes Hotel in der Ortsmitte. Das Stellwerk am nahen Bahnübergang wurde ebenfalls verkauft.

Luftaufnahme