EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Ahaus

Bau und Streckeneröffnung Die eingleisige 64 Kilometer lange Nebenbahn von Münster (Westf) über Gronau nach dem niederländischen Enschede wurde am 30. September 1875 in Betrieb genommen. Schon während der Bauarbeiten 1874 wurde die Münster-Enscheder Eisenbahn- Gesellschaft (MEE) zahlungsunfähig. Damit der Streckenbau nicht unterbrochen werden musste, übernahm die zum preußischen Staat gehörende Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft (KWE) den Weiterbau und den Betrieb. Die KWE ging für die letzte Teilstrecke eine Kooperation mit der Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn-Gesellschaft (DGEE) ein, die in der Folgezeit das Teilstück gemeinsam betrieben. Ebenfalls am 30. September 1875 weihte die DGEE den Streckenabschnitt zwischen Coesfeld und Enschede feierlich ein. Der offizielle Personenverkehr begann am 15. Oktober 1875. Als Empfangsgebäude diente zunächst eine Holzbaracke.

Das Empfangsgebäude Ahaus

Das dreigliedrige, zweistöckige Stationsgebäude wurde 1902 in Seitenlage errichtet. Es besaß einen traufenständigen Mittelbau, der von jeweils einem giebelständigen Seitenbau, die aus der Gebäudeflucht auskragten, abgeschlossen wurden. Das Erdgeschoss hatte Rundbogenfenster und Türen, das Obergeschoss Segmentbogenfenster. Das Dachgeschoss verfügte in den Giebeln über gereihte (mit einem Rahmen zusammengefasste) Segmentbogenfenster, die an beiden Seiten durch Radfenster (rundes Fenster) ergänzt waren. Die Einfassungen der Fenster und Türen bestanden, wie alle Schmuckelemente der Fassaden aus rotem Klinker. Gurtgesimse (an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt), trennten optisch die Stockwerke. Ecklisene (leicht hervortretende Eckverstärkung) betonten die Gebäudekanten. Dachgesimse (das oberste, das Bauwerk abschließende Gesims) befanden sich unter den Satteldächern. Die freien Fassadenflächen wurden weiß verputzt. Ein separates Aborthäuschen mit Sichtblenden im gleichen Baustil befand sich neben dem Stationsgebäude. In Verlängerung dazu entstand ein Güterschuppen aus Backstein mit Seitenrampen. Der Gemeinschaftsbahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Am 1. Oktober 1902 wurde die 54,5 Kilometer lange Nordbahn der Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft (WLE) von Borken (Westf) über Ahaus nach Burgsteinfurt eröffnet. Am 18. Februar 1903 wurde die Strecke von der Ahaus-Enscheder Eisenbahn AG (AEE) zwischen Ahaus über Alstätte nach Enschede Zuid eröffnet. 1911 gab es einen befestigten Mittelbahnsteig. 1912 erhielt der Bahnhof ein Stellwerksgebäude im südlichen Bahnhofskopf, das 2006 aus dem Betrieb ging. 1915 gab es einen Personentunnel zum überdachten Mittelbahnsteig. Die Treppenabgänge erhielten einen Wetterschutz. Auf dem Hausbahnsteig war eine Überdachung aus Holz auf der Gleisseite entstanden. 1920 verfügte der Bahnhof über einen Wasserturm. Die Strecke zwischen der Reichsgrenze und Enschede wurde zwischen 1940 und 1951 außer Betrieb gesetzt. Das Stationsgebäude war durch einen Bombentreffer schwer beschädigt worden. Der Wiederaufbau begann 1950. Dabei wurde der Vorkriegszustand wieder hergestellt. Der Abort wurde abgerissen und durch einstöckige Anbauten mit Satteldach ersetzt. Am 30. September 1962 stellte die WLE den Personenverkehr zwischen Borken (Westf) und Burgsteinfurt ein. Am 25. September 1966 wurde der Personenverkehr zwischen Ahaus- und Alstätte eingestellt. Es folgte 1967 der Güterverkehr. 1967 entstand ein Stellwerksgebäude, das 2010 aus dem Betrieb genommen wurde. 1979 wurde der Güterverkehr auf der Strecke Münster - Enschede eingestellt. Am 26. September 1981 fuhr der letzte Personenzug nach Enschede. Am 1. März 1982 wandelte die Deutsche Bundesbahn (DB) die Eisenbahnstrecke in eine Nebenbahn um. Am 30. Dezember 1982 wurden die Sanierungsarbeiten des Stationsgebäudes abgeschlossen. Dabei wurde das Bauwerk auf zwei Stockwerke reduziert und vollkommen verputzt. Eine Ähnlichkeit mit dem ursprünglichen Gebäude war nicht mehr gegeben. Im Februar 1985 baute die DB die Gleisanlagen zwischen Ahaus und Stadtlohn zurück. Am 15. Juni 1985 legte die DB die Strecke nach Enschede still. Am 13. November 1998 schloss die Deutsche Bahn AG (DBAG) den Fahrkartenschalter des Bahnhofs Ahaus. Im Mai 1999 ließ die DBAG das Stationsgebäude von 1902 abreißen. 2007 stellte die DBAG den Güterverkehr zwischen Ahaus und Alstätte ein und baute die Gleise im Herbst zurück. Ab 2011 übernahm die DBAG den Personenverkehr zwischen Dortmund und Enschede. Was hat sich verändert, was ist geblieben An der Stelle des alten Empfangsgebäudes entstand ein Restaurantbetrieb. Der alte Mittelbahnsteig wurde entfernt sowie der Personentunnel zugeschüttet. Eine überdachte Personenbrücke mit beidseitigen Aufzügen und Treppenaufgängen wurde mit dem Außenbahnsteig verbunden.
Filmbild Ahaus Planung und Konzession 50,00
Bilder Ahaus
Bahnhof von 1902
Luftaufnahme
Bahnhof um 1982
Bahnhof um 1982 Bahnhof um 1902 Dortmund  - Gronau Dortmund Hbf Gronau (Westf) Borken  - Steinfurt-Burgsteinfurt Borken (Westf) Steinfurt-Burgsteinfurt Ahaus - Alstätter Bahnhof Ahaus - Altstätter Bahnhof