Bau und StreckeneröffnungAm 1. Juni 1844 wurde der 39,67 Kilometer lange Streckenteil der „Rheintalbahn“ zwischen Baden-Oos und Offenburg von den Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad. St. B.)eröffnet.
Das Empfangsgebäude Achern
Das giebelständige, zweistöckige „Hauptgebäude“ mit flachem Walmdach nach Plänen von Friedrich Eisenlohr errichtet, besaß beidseitig zwei einstöckige Anbauten mit Halbwalm (halbes Walmdach) sowie über dem Eingang ein mit Verzierungen geschmücktes Zwerchhaus (steht in der Flucht und besitzt Dach und Giebel). Ein Gurtgesims (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt) sowie ein Dachfries (dekorativer Streifen mit wiederholten Mustern) unter dem Dach gliederten die Fassade. Auf dem Dach befand sich die übliche Bahnhofsuhr mit Glocke.Im Erdgeschoss gab es eine Vorhalle, Wartesäle, Billet- und Gepäckbureau, Dienstzimmer und ein Treppenhaus zum Obergeschoss wo sich die Wohnung des Stationsvorstehers (im Baden „Bahnwart“) befand.Ein separater Güterschuppen mit Kopf- und Seitenrampe sowie ein Abtrittsgebäude waren im Bahnhof errichtet worden.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 3. September 1898 wurde die 10,70 Kilometer lange private „Achertalbahn“ zwischen Achern und Ottenhöfen von einem Unternehmerkonsortium in Betrieb genommen. Damit wurde Achern zum Trennungsbahnhof. Dafür musste die Gleisanlage erweitert und ein vergrößertes Stationsgebäude gebaut werden. Die Strecke diente hauptsächlich dem Abtransport der Produkte von Steinbrüchen entlang der Strecke. Sogar der Personenverkehr entwickelte sich außerordentlich gut.
Das zweite Empfangsgebäude
Das traufenständige, dreigliedrige Backsteingebäude im Stil des Spätklassizismus besaß einen einstöckigen Seitenflügel mit Satteldach, der von dem alten Stationsgebäude und einem neu errichteten zweiten Eckbau mit Walmdach abgeschlossen wurde. Das Gebäude besaß Rundbogenfenster- und Türen sowie Schmuckelemente aus Terrakotta.Der Haus- und ein Inselbahnsteig besaß eine Überdachung. Der Zugang erfolgte durch einen Personentunnel. Eine gemeinsame Nutzung des Stationsgebäude (Amtliches Bahnhofsverzeichnis 1938 der Deutsche Reichsbahn) wurde vereinbart. Der Bahnhof besaß eine Güterabfertigung und gehörte 1938 zur RangklasseII.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1957 schloss die Deutsche Bundesbahn (DB) die Installationsarbeiten der Oberleitung der „Rheintalbahn“ ab.•1961 erhielt der Bahnhof ein modernes Stellwerk.•Im Zuge des Streckenausbaus Karlsruhe - Basel erhielt Achern einen neuen Bahnhof. Der erste Abschnitt Brühl - Achern wurde im März 1993 eröffnet. Das alte Empfangsgebäude wurde abgerissen.•Im Juni 1996 nahm die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stellwerk von 1961 aus dem Betrieb und ersetzte es durch ein elektronisches Stellwerk.
Das dritte Empfangsgebäude
Das traufenständige, dreistöckige, dem heutigen Zeitgeist entsprechende Klinkergebäude mit Flachdach besitzt an der Ortsseite einen Risalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt), der durch seinen halbrunden Abschluss über der Dachhöhe auffällt.Sowohl die zwei überdachten Inselbahnsteige als auch der Personentunnel wurden neu errichtet.
Die Eisenbahn “kam” am 1. Juni 1844 nach Achern. Also neun Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Achern hatte zu diesem Zeitpunkt 2.242 Einwohner (Ende 2021 waren es 25.776 Einwohner).
Bahnstation Achern
Bilder Achern
Bahnhof 1844
Luftaufnahme
Bahnhof um 1914
Achern - Bf - RAHA : 102C1 : KS24-Aug02
Planung und KonzessionDurch Badisches Gesetz vom 29. März 1838 (Badisches Staats- und Regierungsblatt XIV vom 2. April 1838 Seite 121) erhielt Baden die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Offenburg - Lahr-Dinglingen - Orschweier - Riegel - Denzlingen Reichbahn - Gundelfingen _ Freibung (Breisgau) Hbf Die Strecke, deren Spurweite ursprünglich 1,600 Meter betrug, wurde in den Jahren 1854 und 1855 auf Regelspur umgebaut.Durch Badische Konzession vom 2. Juli 1896 (Badischer Staatsanzeiger Jahrgang 1896 Nr XXIV Seite 269) erhielt das Uternehmer Konsortium: Mitteldeutsche Creditbank Berlin und Frankfurt, Geh-Rat Baron von Cohn, Dessau, Firma Vehring und Wächter, Hannover und Berlin die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Achern - Ottenhöfen