Bahnstation Anröchte

Bau und Streckeneröffnung Die 30,7 Kilometer lange einspurige Teilstrecke von Lippstadt über Anröchte nach Warstein wurde am 1. November 1883 von der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) in Betrieb genommen. Die 101 Kilometer lange Gesamtstrecke von Münster nach Warstein ging am 30. September 1903 in Betrieb.

Das traufenständige, einstöckige Stationsgebäude mit Satteldach und angebauten

Güterschuppen war ein hölzernes Provisorium, das von der WLE 1883 eröffnet wurde. Es

besaß einen Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere

Diensträume. Eine Wohnung für den Stationsaufseher befand befand sich im

Obergeschoss.

Durch die neue Bahnstrecke konnte der bekannte „Anröchter grüne Stein“ schneller von den nahen Steinbrüchen abtransportiert werden, was die wirtschaftliche Entwicklung der Region deutlich wachsen ließ.

Das Empfangsgebäude Anröchte

Das traufenständige, zweistöckige Stationsgebäude aus Bruchstein errichtet, verfügte beidseitig über jeweils einen einstöckigen Anbau. Die Bruchsteine stammten aus den nahen Steinbrüchen. Das Gebäude besaß Satteldächer. Ein Gurtgesims (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt) gliederte die Fassade. Alle Stockwerke hatten Rechteckfenster. Das Bauwerk war zwar ein Typenbau der WLE, jedoch das einzige Stationsgebäude auf der Strecke, dass aus Bruchstein errichtet wurde. In den Anbauten befand sich ein Güterschuppen sowie eine Bahnhofsgaststätte. Im Hauptgebäude gab es einen Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss waren Wohnungen für die Bahnbediensteten entstanden. Die Gleisanlage war recht umfangreich. Es gab zwei Kreuzungs- sowie drei Abstellgleise. Dazu kamen sechs Gleisanschlüsse für eine Kohlenhandlung, Landhandel, Sägewerk und ein Steinverarbeitungsbetrieb. Für den Güterverkehr war der Bahnhof 1938 nur eingeschränkt nutzbar. Weitere Ausbauten oder Änderungen • Um 1910/15 erhielt der Bahnhof ein Stellwerk auf dem Hausbahnsteig, dass später im Stationsgebäude installiert wurde. • Am 27. September 1975 wurde der Personenverkehr zwischen Lippstadt und Warstein eingestellt und das Stationsgebäude verkauft. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde saniert und macht einen sehr gepflegten Eindruck. Es wird als Gaststätte genutzt.

Bahnhof von 1883

Luftaufnahme

Bahnhof um 1918