EINE DOKUMENTATION
Panorama Alfter-Witterschlick © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten
Bau und Streckeneröffnung Zwar gab es schon seit 1873 eine Konzession zum Bau einer Eisenbahnstrecke von Bonn nach Euskirchen, aber die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) hatte Zweifel an der Rentabilität der Strecke. Deshalb schob sie, ähnlich wie bei der Eifelstrecke, den Streckenbau hinaus. Erst 1878 begann der Grunderwerb sowie ein Planfeststellungsverfahren. Am 7. Juni 1880 eröffnete die RhE ihre eingleisige 31,16 Kilometer lange „Voreifelbahn“ als Nebenbahn, die zwischen Bonn und Euskirchen verlief. Ab 1892 wurde der Bahnhof Witterschlick im Fahrplan erwähnt, dabei handelte es sich um eine Haltestelle für Personen- und mit beschränktem Güterverkehr. Das Stationsgebäude wurde aus Fachwerk errichtet. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurde in Witterschlick eine große Tonlagerstätte entdeckt. Mit dem Aufbau eines Industriebetriebes direkt an der Bahnlinie wurde ein Gleisanschluss zum Steinzeugwerk der Firma Servais gelegt.

Das Empfangsgebäude Witterschlick

Der Putzbau mit dekorativ verzahnter roter Backsteingliederung an den Gebäudekanten und Fenstern wurde am 1. August 1903 in Betrieb genommen. Es war ein traufenständiges zweistöckiges Gebäude auf rechteckigem Grundriss mit Walmdach. Der Gebäudesockel bestand aus rotem Backstein. Im Erdgeschoss gab es zwei schmale Sohlbankgesimse, die zwischen den Fenstern verliefen. Alle Stockwerke besaßen Segmentbogenfenster. Im Erdgeschoss gab es einen Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter, ein Treppenhaus zum Obergeschoss, wo sich die Wohnung des Stationsvorstehers befand, sowie weitere Diensträume. Es entstand im Süden ein separater Fachwerkgüterschuppen mit auskragendem Satteldach und Backsteingefache mit Seitenrampen. Die Gleisanlage bestand aus einem Kreuzungsgleis sowie einem Ladegleis zum Güterschuppen. Für den Güterverkehr war der Bahnhof nur eingeschränkt nutzbar, da er keine Rampe (OR) besaß. Er gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1910 erhielt der Bahnhof ein Stellwerk auf dem Hausbahnsteig. Um 1918 wurde das zweite Streckengleis von der französischen Besatzungsmacht verlegt. 1990 stellte die DB den Stückgutverkehr ein. Die Bahnhochbauten wurde am 2. November 2001 unter Denkmalschutz gestellt. 2002 wurde die Steinzeugfabrik abgerissen und die Anschlussgleise abgebaut. Gleichzeitig baute die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Kreuzungsgleis zurück und erneuerte Die Bahnsteige. Es entstand ein neuer Außenbahnsteig mit einer Teilüberdachung. Das Stellwerk von 1910 nahm die DBAG am 17. September 2011 aus dem Betrieb. Am 14. Dezember 2014 erfolgte die Umbenennung des Bahnhofs in Alfter-Witterschlick. Was hat sich verändert, was ist geblieben Seit 2004 sind das Empfangsgebäude, der Güterschuppen und das Stellwerk in Privatbesitz. Sie werden als Museumsbahnhof betrieben. Im historischen Güterschuppen werden von der Gemeinde Alfter auch Trauungen vorgenommen. Im Stellwerk gibt es ein Stellwerksmuseum.
Die Eisenbahn “kam” 1903 nach Witterschlick. Also 65 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Witterschlick hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2022 hatte Alfter 23.904 Einwohner). Heute ist Witterschlick ein Stadtteil von Alfter.
Bilder Witterschlick
Bahnhof um 1910
Luftaufnahme
PANORAMA Bahnhof um 1910 Filmbild Alfter-Witterschlick Voreifelbahn Bonn Hbf Euskirchen ahnbauten B Güterschuppen

Bahnstation Alfter-Witterschlick

135,0
Planung und Konzession